In ihren Bildwelten nimmt die Schweizer Künstlerin Miriam Cahn (*1949) die Aufhebung von gesellschaftlichen Normierungen vorweg und tritt der tradierten Inszenierung des Weiblichen sowie geschlechterspezifischen Rollenverhältnissen entgegen. Beeinflusst von der Performance-Kunst und der feministischen Bewegung der 1960er und 1970er Jahre entwickelte Cahn in den 1980er Jahren ihr Werk mit großformatigen, schwarzen und reichhaltigen Zeichnungen von Kriegsschiffen, Fernsehern, Kampfjets und anderen scheinbar männerdominierten Elementen. Damals setzte sie häufig ihren Körper ein, um die Zeichnung in einem performativen Akt zu instrumentalisieren. Der performative Aspekt ist ebenso gültig wie die Körperlichkeit, mit der sich ihr Werk entwickelt. Der Körper ist nicht nur Gegenstand der Betrachtung, sondern dient der Künstlerin auch als Medium. Hier formt die Künstlerin gesehene Bilder zu mentalen Bildern in einem der Darstellung angemessenen Medium um, das ihre eigene Sicht der Dinge transportiert und akzentuiert. International bekannt wurde Miriam Cahn durch drei aufeinanderfolgende, noch nie dagewesene Gelegenheiten: die Teilnahme an der Documenta 7 im Jahr 1982 (bei der sie ihre Arbeiten aus Protest entfernte), eine Einzelausstellung in der Kunsthalle Basel, kuratiert von Direktor Jean-Christophe Ammann im Jahr 1983, und eine Einzelpräsentation auf der 41. Biennale von Venedig im Jahr 1984 als Vertreterin ihres Landes Schweiz.
In her visual worlds, Swiss artist Miriam Cahn (*1949) anticipates the abolition of social norms and confronts the traditional staging of the feminine and gender-specific role relationships. Influenced by performance art and the feminist movement of the 1960s and 1970s, Cahn developed her work in the 1980s with large-format, black and rich drawings of warships, televisions, fighter jets and other seemingly male-dominated elements. At that time, she often used her body to instrumentalise the drawing in a performative act. The performative aspect is just as valid as the physicality with which her work develops. The body is not only the object of observation, but also serves the artist as a medium. Here, the artist transforms seen images into mental images in a medium appropriate to the representation, which transports and accentuates her own view of things. Miriam Cahn became internationally known through three consecutive, unprecedented opportunities: her participation in Documenta 7 in 1982 (where she removed her works in protest), a solo exhibition at the Kunsthalle Basel curated by director Jean-Christophe Ammann in 1983, and a solo presentation at the 41st Venice Biennale in 1984 as a representative of her country, Switzerland.
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